Archiv von “2011

Kommentare 1

Absteigen!

Es ist eines meiner absoluten Lieblingsverkehrsschilder: „Radfahrer absteigen“ – Zuletzt gesehen heute zwischen Ronsdorf und Lichtscheid. Dieses Schild wirft zahlreiche Fragen auf: Reicht ein kurzes Absteigen? Muss ich mein Fahrrad schieben? Bin ich, wenn ich abgestiegen bin, noch Radfahrer oder Fussgänger? Und vor allem: Durch dieses Schild (Verkehrszeichen 240) wird dem Radfahrer eine Benutzungspflicht auferlegt. Er muss durch dieses Schild den Radweg nutzen. Durch den Zusatz „Radfahrer absteigen“ wird dieses Zeichen allerdings ad absurdum geführt. Muss man nun den Radweg nutzen oder kann man auf die Fahrbahn ausweichen, da es ja scheinbar nicht gewollt wird, dass Radfahrer diesen Weg benutzen. Nach der obligatorischen Google-Suche war ich leider genauso schlau wie zuvor, was die Eindeutigkeit dieses Zeichens angeht: Bernd Sluka hat sich bereits ausführlich mit der Thematik beschäftigt und seine Ergebnisse auf seiner Webseite veröffentlicht. Ich selber bin an diesem Schild langsam weitergefahren. Ein Ausweichen auf die vielbefahrene L 419 kam für mich nicht in Frage.

 

In Kategorie: Allgemein
Kommentare 0

Spontane Radwegsperrung

Auf dem Weg von der Uni in’s Tal kam ich heute an dieser ungewöhnlichen Straßensperrung vorbei. Der Bürgersteig ist hier mit dem Verkehrszeichen 240 als gemeinsamer Fuß- und Radweg ausgezeichnet. Grundsätzlich eine gute Idee an dieser Stelle, da dieser Weg auch die Durchfahrt einer Einbahnstraße auf dem Bürgersteig ermöglicht. Das nun aber ausgerechnet ein Fahrrad die Durchfahrt dieses Wegs behindert hat mich doch zum schmunzeln gebracht.

In Kategorie: Allgemein
Kommentare 0

Nordbahntrasse: Reloaded

Schlimmer geht immer, so scheint inzwischen das Credo bei Diskussionen rund um die Nordbahntrasse zu sein. Auf der einen Seite die Umweltschützer, die nach Fledermaus und Kammmolch nun den Feuersalamander für sich entdeckt haben. Auf der anderen Seite die WuppertalBewegung und die Stadt die sich den ’schwarzen Peter‘ gegenseitig zuschieben. Konkret geht es um Erkundungsarbeiten die in der letzten Woche vor dem Portal des Scheetunnels durchgeführt worden sind, um nach einem Entwässerungssystem zu suchen. Die Naturschützer kritisieren nun, dass diese Schürfungsarbeiten mit einem kleinen Bagger durchführt worden sind. Um ihrem Standpunkt Nachdruck zu verleihen erwirkten sie einen Baustopp rund um den Tunnel Schee bei der Düsseldorfer Bezirksregierung.

Dabei hatten sich, laut WuppertalBewegung und ADFC Wuppertal, alle Beteiligten – unter ihnen auch eine Mitarbeiterin der Unteren Landschaftsbehörde in Wuppertal – für die Arbeiten auch unter Verwendung eines Baggers verständigt. Unverständlich ist nun, dass die Stadt darauf beharrt das es „immer klar gewesen (sei), dass nur händisch, also keinesfalls mit einem Bagger, gearbeitet werden dürfe.“ so Baudezernent Frank Meyer in der Westdeutschen Zeitung.

In der Kommentarsektion der Wuppertaler Lokalzeitung schäumen die Kommentatoren vor Wut, angefeuert wurde das ganze dann noch durch Vorwürfe seitens der Wuppertalbewegung, die Umweltschützer hätten nicht nur den Schutz der Umwelt im Sinn. Zweifelhaft, zumindest von der Formulierung, ist auch der Beitrag des Grünen-Abgeordnetnen Lorenz Bahr der vorschlägt „jede weitere Diskussion über das Projekt hinter verschlossenen Türen zu führen.“

Persönliche Beleidigungen und Unterstellungen sollten in der Tat nicht wie die Sau durch’s Tal gejagt werden, andererseits sollten aber Entscheidungsprozesse rund um die Trasse öffentlich gemacht werden. Wenn Protokolle, Absichtserklärungen, Terminplanungen und Lagepläne zentral an einer Stelle veröffentlich würden und die Öffentlichkeit ein Mitspracherecht bei wichtigen Entscheidungen bekommen würde, wäre dem Projekt schon sehr gedient. Denn nur bei guter Informationslage ist man nicht auf Vermutungen und Unterstellungen angewiesen. Fragen wie ‚Wann wird der Engelnbergtunnel geöffnet?‘, ‚Wann wird die Trasse in Richtung Ottenbruch weitergebaut?‘, ‚Wann geht es in Richtung Barmen weiter?‘ oder ‚Wird die bestehende Trasse wirklich für den Umbau der Brücke Konsumstraße gesperrt?‘ sind die wahrscheinlich nicht nur mir unter den Nägeln brennen.

So wie es jetzt läuft kann es auf Dauer nicht weiter gehen, sonst ist das Projekt in der Tat in Gefahr, und das wäre Schade um das Projekt und ein weiteren Rückschlag für den Fahrradverkehr in Wuppertal.

In Kategorie: Allgemein