Auch in diesem Jahr bleibt der Tunnel Schee über den Jahreswechsel geschlossen. Wie die Stadt Wuppertal mitteilt, wird die Sperrung der Tunnelanlage vom 30. Dezember 2024 ab ca. 14 Uhr bis Montag, den 2. Januar 2025, gegen 9 Uhr andauern.
Die Städte Wuppertal und Sprockhövel bitten Radfahrende und Fußgänger:innen, während der Sperrzeiten die ausgeschilderte Umleitungsstrecke über die Straßen Holtkamp – Frielinghausen zu nutzen.
Der Tunnel Schee, der im Nordosten der Stadt die Wuppertaler Nordbahntrasse mit der Sprockhöveler Glückauf-Trasse verbindet, wird gemäß den Auflagen der Bezirksregierung Düsseldorf – wie in den Jahren zuvor – zum Schutz der dort überwinternden Fledermäuse über Silvester geschlossen.
Heute vor zehn Jahren wurde die Wuppertaler Nordbahntrasse feierlich eröffnet. Damals luden wir zum ersten TrassenExpress anlässlich der Eröffnungsfeier ein. Trotz Dauerregen und Temperaturen um den Gefrierpunkt schlossen sich rund 100 Radfahrende der Eröffnungsfahrt an. Heute ist die Wuppertaler Nordbahntrasse einer der wichtigsten Verkehrswege der Stadt und das Rückgrat des Radwegenetzes. Über die Nordbahntrasse sind Wohngebiete, Einkaufsmöglichkeiten, Krankenhäuser, Arbeitsstätten sowie Freizeit- und Kultureinrichtungen erreichbar. Über das Radwegenetz sind auch die Innenstädte von Barmen und Elberfeld über die Nordbahntrasse verbunden.
Trotz Kurzfristigkeit und Wetterwarnung: 75 Radfahrende sind dem Aufruf von Fahrradstadt Wuppertal, ADFC Wuppertal/Solingen, Fridays for Future Wuppertal und Mobiles Wuppertal gefolgt und haben vor der Sitzung des Verkehrsausschusses ein Zeichen für mehr und besseren Radverkehr, insbesondere auf der Talachse gesetzt. Mit Wortbeiträgen von Christian Wolter (Mobiles Wuppertal), Peter Ritter, Peter Hopfe (beide ADFC) und mir wurde die Wichtigkeit unserer Anliegen betont und eine klare Aufforderung an den Verkehrsausschuss artikuliert. Vielen Dank an alle Teilnehmenden!
Auf der Straße „Am Diek“ weisen nun Piktogramme auf Radfahrende auf der Fahrbahn hin. Noch im vergangenen Jahr hatte die Unfallkommission die geänderte Verkehrsführung beschlossen, da die Polizei zwischen 2021 und September 2023 eine Häufung von Unfällen in diesem Bereich festgestellt hatte. Die Konsequenz: Der bislang für Radfahrende frei gegebene Gehweg bleibt in Zukunft ausschließlich zu Fuss Gehenden vorbehalten. Radfahrende und KFZ-Führende werden sich künftig die Straße teilen. In dem betreffenden Bereich ist bereits Tempo 30 eingerichtet. Seit Anfang Februar 2024 wird nun mit Piktogrammen auf die gemeinschaftliche Nutzung hingewiesen.
Die BV-Oberbarmen hält an ihrer Idee, dort eine Brücke zu bauen leider fest, was sicherlich nicht zu einer schnellen Lösung an diese Stelle führen wird. Die Nordbahntrasse wird in diesem Bereich auf Jahre unterbrochen sein und Radfahrende werden auf die Fahrbahn gezwungen. Das Fahren über die Fahrbahn macht aber nur begrenzt Spaß: Meine Erfahrungen sind, dass dort das neue Tempolimit und der gesetzlich vorgeschriebene Seitenabstand von mindestens 1,5 Meter kaum eingehalten werden. Nach wie vor würde ich die Umsetzung unseres pragmatischen Vorschlags wünschen: Bereits im Mai 2016 hat die IG Fahrradstadt Wuppertal einen Aufschlag gemacht, wie diese Unterbrechung der Nordbahntrasse mit einer komfortablen und sicheren Lösung umgestaltet werden kann. Im August des selben Jahres haben wir den damaligen Landesverkehrsminister Michael Groschek, den damaligen Oberbürgermeister Andreas Mucke und die AGFS-Vorsitzende Christine Fuchs von unserem Vorschlag überzeugen können. Auch die Stadt Wuppertal hat sich unserer pragmatischen Lösung anschlossen und einen Vorentwurf ausgearbeitet, der von zuständigen BV abgelehnt wurde.
Mein Tipp: Wer den Bereich nur zur Durchfahrt nutzt, also kein Ziel im Bereich Am Diek / Vor der Beule hat, kann über die Schwarzbachtrasse, Gildenstraße, Hildburgstraße, Heinrich-Böll-Straße, Windkukstraße den Bereich über Nebenstraßen umfahren. Die Strecke ist auch als Highlight bei Komoot zu finden.
Auf der Nordbahntrasse erhalten Radfahrende an einer weiteren Kreuzung Vorrang vor dem Kraftverkehr. Im Bereich des ehemaligen Haltepunkt Wuppertal-Nächstebreck wurde nun eine entsprechende Änderung der Vorfahrtsregelung, einhergehend mit einer baulichen Veränderung der Querungsstelle, umgesetzt. Vorausgegangen war eine Verkehrszählung im Februar 2021, die ergab, dass der Fuß- und Radverkehr auf diesem Stück in der Spitzenstunde bis zu fünffach stärker frequentiert ist als der damals noch bevorrechtigte Querverkehr. 2022 hatte die Stadt Wuppertal bereits auf der Verbindung zur Korkenziehertrasse an der Kreuzung Wibbelrather Weg eine ähnliche Maßnahme umgesetzt. Eine ähnliche Maßnahme würde ich mir auch weiterhin an der Linderhauser Straße wünschen.
Wie die Stadt Wuppertal heute (22. Januar 2024) bekannt gegeben hat, ist der Tunnel Schee wieder für den Verkehr freigegeben worden. Radfahrende und zu Fuß Gehende können den Tunnel ab sofort wieder nutzen.
Die Unfallkommission hat im Bereich Am Diek kurzfristig eine neue Verkehrsführung angeordnet. Weil im Kreuzungsbereich und im Bereich der Supermarktausfahrt besonders viele Radfahrende durch KFZ-Führende verletzt wurden, bleibt der Gehweg von nun an den Fussgänger:innen vorbehalten. Radfahrende werden im Sichtbereich der KFZ-Führenden auf der Fahrbahn geführt. Die Geschwindigkeit wird im entsprechenden Bereich auf 30 KM/H reduziert. Um auf die gemeinsame Nutzung der Fahrbahn hinzuweisen, werden auf der Fahrbahn Piktogramme aufgebracht. Die Zufahrt zur Nordbahntrasse wird besonders hervorgehoben. Die Maßnahme wurde notwenig, da zwischen 2021 und September 2023 16 Unfälle mit Leichtverletzten registriert wurden.
Mich persönlich überrascht die Unfallhäufung in diesem Bereich nicht: Bereits im Mai 2016 hat die IG Fahrradstadt Wuppertal einen Vorschlag gemacht, wie diese Unterbrechung der Nordbahntrasse mit einer komfortablen und sicheren Lösung umgestaltet werden kann. Im August des selben Jahres haben wir den damaligen Landesverkehrsminister Michael Groschek, den damaligen Oberbürgermeister Andreas Mucke und die AGFS-Vorsitzende Christine Fuchs von unserem Vorschlag überzeugen können.
Auf der Hünefeldstraße sind nun Fahrradpiktogramme in beide Richtungen auf der Fahrbahn markiert worden, damit soll – laut Stadt Wuppertal – die neue Verkehrsführung sichtbarer werden. Im September wurde die neue Verkehrsführung an der Hünefeldstraße frei gegeben, seitdem kommt es immer wieder zu Konflikten. Meine Erfahrungen sind dort ebenfalls durchwachsen. Manchmal kommt man gut mit dem Rad von West nach Ost, an anderen Tagen wird man vorsätzlich bedrängt und/oder beleidigt. Gerade das äußerst weit links fahren und und mit hoher Geschwindigkeit auf den Radfahrenden zufahren habe ich leider schon sehr oft erlebt. Man hat den Eindruck, dass Autofahrende hier ihr Revier verteidigen wollen. In anderen Fällen erlebe ich oft das genaue Gegenteil. Andere Autofahrende nehmen sehr viel Rücksicht, bleiben sogar mit unter stehen oder nutzen die neu eingerichteten Ausweichflächen. Am Ende bleibt es kompliziert. Vor allem mit Kindern sieht die Sache nochmal komplett anders aus. (Wichtig: Kinder bis zum Alter von acht Jahren fahren auf dem Gehweg oder auf baulich getrennten Radwegen. Schutzstreifen oder Radspuren dürfen sie nicht benutzen. Kinder von acht bis zehn Jahren dürfen den Gehweg benutzen. Ein Elternteil oder eine Aufsichtsperson darf das Rad fahrende Kind auf dem Gehweg begleiten.) Ob die Piktogramme für mehr Akzeptanz und weniger Aggression auf der Hünefeldstaße sorgen bleibt abzuwarten, ich würde es mit auf jeden Fall wünschen.
Endlich auch in Wuppertal im Einsatz! Am Landgericht steht nun für die Dauer der dort eingerichteten Baustelle das (gar nicht mal so) neue Verkehrszeichen 277.1. Es hört auf den Namen „Verbot des Überholens von einspurigen Fahrzeugen für mehrspurige Kraftfahrzeuge und Krafträdern mit Beiwagen“ und verbietet mehrspurigen Fahrzeugen (also auch Pkw) explizit das Überholen von Fahrrädern und anderen einspurigen Fahrzeugen (z.B. Motorräder). Wer hier trotzdem mit dem Auto überholt, riskiert 70 Euro Geldbuße und einen Punkt in Flensburg.
Am kommenden Dienstag, dem 19. September 2023, lädt der ADFC Wuppertal / Solingen zu einer Keynote mit anschließender Podiumsdiskussion ein. Keynote-Sprecher ist Prof. Jürgen Gerlach von der Bergischen Universität, der seine Vorstellungen für einen Mobilitätswechsel hin zu einer lebenswerten Stadt für Radfahrende und zu Fuss Gehende erläutern wird. In der anschließenden Diskussion wird Kirsten Haberer die Fahrradstadt Wuppertal vertreten. Los geht es in der Pauluskirche um 19 Uhr. Hier die Einladung im Wortlaut:
Seit fast 10 Jahren gibt es nun den Ratsbeschluss zur Fahrradstadt 2025. In homöopathischen Schritten geht es seit Jahren auf dem Weg dahin. Wo hakt es, wer steht auf der Bremse? Fehlt das Geld, fehlt das
Personal? Parken versus Radverkehr? Oder fehlt einfach der Wille? All diese Fragen möchten wir an diesem Abend stellen und hoffentlich auch beantwortet bekommen.
Die Moderation des Abends in der Pauluskirche übernimmt Michaela Heiser.
Prof. Jürgen Gerlach von der Bergischen Universität stellt in seiner „Key-Note“ seine Ideen für einen Mobilitätswechsel hin zu einer Radfahrer – und Fußgänger freundlichen Stadt Wuppertal vor.
In der anschließenden Podiumsdiskussion mit Politik, Vertretern von ADFC Wuppertal/ Solingen, IG Fahrradstadt, Prof. Gerlach, FFF und anderen werden wir die Ideen diskutieren und hoffentlich die Frage beantworten: