Münster vorne, Wuppertal hinten. So könnte man die Ergebnisse des ADFC Fahrradklimatest 2012 kurz zusammenfassen, der heute in Berlin präsentiert wurde. Bei der vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung unterstützten Studie erreichte Wuppertal, mit einem Mittelwert von 4,55 (auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 6 (sehr schlecht), in der Kategorie Stadtgrößengruppe über 200.000 Einwohner den 38. von 38 Plätzen. Die gute Nachricht vorweg: In Wuppertal gibt es wenig Probleme mit Fahrraddiebstahl (2,9), die schlechte Nachricht: Es gibt Probleme bei allen anderen Fahrradthemen: Die Werte für die Themenkomplexe Stellenwert des Radverkehrs (4,9), Sicherheit beim Fahrradfahren (4,3), Komfort beim Radfahren (4,7) und Infrastruktur / Radverkehrsnetz (4,3) sprechen eine deutliche Sprache. Nun dürfen das Ergebnis wohl niemanden von den Wuppertaler Radfahrerinnen und Radfahrer überraschen, es bleibt aber zu hoffen, dass dieses verheerende Signal in der Stadtverwaltung ankommt. Die Ausführliche Analyse ist hier zu finden, außerdem gibt es einen Beitrag bei njuuz.de, bei dem der ADFC Wuppertal zu Wort kommt.
Yearly archives of “2013”
Vom Kampfradler zum Klugscheißer
Ich kam mir ertappt vor: „Geradezu süß mutet es an, während der Fahrt noch einem hupenden Kraftfahrzeug etwas von ‚Nicht benutzungspflichtig!‘ hinterherzurufen …“ schreibt Malte von Radverkehrspolitik.de in einem sehr lesenswerten Artikel zur Änderung der StVO im Hinblick auf die Abschaffung Radwegbenutzungspflicht. Kürzlich habe ich mich dann rückblickend „süß“ verhalten. Auf der Hünefeldstraße rief ich einem drängelnden, hupenden und schlussendlich auch zu nah überholendem motorisierten Verkehrsteilnehmer diese Worte hinterher: „Nicht benutzungspflichtig!“. Unbeeindruckt davon – er wird es auch nicht gehört haben – fuhr er weiter, doch ein DHL-Lieferwagen und ein ausparkender PKW machte seinen Vorsprung mir gegenüber zunichte. Die Folge: An der Haspler Brücke standen wir an der Ampel nebeneinander. Der Autofahrer fuhr das Beifahrerfenster herunter und begann mich zu beschimpfen. Nur durch mich müsste er jetzt hier warten, ich hätte ihn behindert und außerdem müsste ich sowieso auf dem Radweg fahren: Die StVO gelte ja auch für Radfahrer. Als ich ihm darauf antwortete, dass der DHL-Laster und der ausparkende PKW „daran schuld sei“, dass er nun hier stehen würde, ich den Radweg schon seit 15 Jahren nicht benutzen müsste und ich ihn auch nicht behindert hätte, da ich nur den gesetzlich vorgeschriebenen Seitenabstand zu parkenden Autos eingehalten hätte, wurde er leicht patzig. Mit den Worten „Ach, ein Klugscheißer, ihr habt ja auch auf alles eine Antwort“ fuhr er das Beifahrerfenster wieder hoch. Für ihn war wohl die Diskussion beendet. Wir standen noch einen Moment an der Ampel, bis diese grün zeigte. Dann fuhren wir los. Kurz vor der Schwebebahnstation überholte er mich … mit zu geringen Seitenabstand … ich hab‘ ihm nichts hinterhergerufen.
Winterdienst auf Radwegen?
Das Tal taut auf, Zeit einen Blick auf den Winterdienst der letzten Wochen zu werfen. Medial wurde in den letzten Tagen sehr viel positives vermeldet und tatsächlich: Die Straßen waren schnell und gut geräumt und auch zahlreiche Treppen der Stadt wurden schnell und zuverlässig geräumt. Was den Radverkehr im Tal angeht, so ergibt sich ein differenziertes Bild: Während einige Radschutzstreifen und Wege sehr gut geräumt wurden, gab es an einigen Stellen durchaus Nachholbedarf: So war der gegenläufigen Radweg auf der Luisenstraße von einer dicken Schnee und Eisschicht bedeckt und auch der Radweg auf der B7 zwischen Pestalozzistraße und Robert-Daum-Platz bestand vorwiegend aus Schnee und Eis. Besonders problematisch fand ich persönlich die Situation auf Radwegen die parallel zur Straße auf den Bürgersteigen geführt werden. Während ich auf der Hünefeldstraße in Richtung Elberfeld die Straße benutzen kann, bin ich auf dem Rückweg auf den Weg auf dem nicht geräumten Bürgersteig angewiesen. Wie sind eure Erfahrungen mit dem Winterdienst? Seid ihr zufrieden oder seht ihr noch Verbesserungspotential im Bezug auf den Wuppertaler Radverkehr?