Gestern fand im Gymnasium Bayreuther Straße die zweite öffentliche Beteiligungsveranstaltung zur Aktualisierung des Radverkehrskonzept statt. Mit einer geschätzten Teilnehmerzahl von 170 Bürgerinnen und Bürger war die Aula des Gymnasiums bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Veranstaltung war in zwei Teile geteilt und wurde von Oberbürgermeister Andreas Mucke eröffnet.
Im ersten Teil fasste Dr. Ralf Kaulen, vom durch die Stadt beauftragten Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen, die bisherigen Entwicklungen zusammen. So umfasse das nun vorgelegte Radverkehrsnetz knapp 360 Kilometer Radnetz unterteilt in Trassen, Hauptrouten und Nebenrouten. Knapp die Hälfte des Netzes sei allerdings eine „Netzlücke“. Also noch nicht existent. Mitarbeiter des Büros haben dieses Netz bereits abgefahren, analysiert und bewertet. Ferner wurde eine Mängelliste dieses Netzes erstellt und der Stadt übergeben. Das gleiche Verfahren wurde auch für die Radabstellanlagen angewandt. Auch hier wurde der Bestand analysiert, bewertet und die Ergebnisse an die Stadt übergeben. Im Anschluss wurden (nochmals) die Führungsformen des Radverkehrs vorgestellt und bewertet. So sollen in Zukunft Führungen wie freigegebene Gehwege oder Zweirichtungsradwege nicht mehr gebaut werden. In den großen Netzlücken sollen Radverkehrsanlagen in Regelmaß angelegt werden, für den Bestand wurden die Mindestmaße der ERA (Empfehlungen für Radverkehrsanlagen) zu Grunde gelegt. Zum Schluss des ersten Teils erläuterte Ralf Kaulen alle in Betracht kommenden Radverkehrsanlagen an Hand von Beispielen aus dem Stadtgebiet, was – vor allem bei den Negativbeispielen – für viel Erheiterung sorgte.
Im zweiten Teil der Veranstaltung teilten sich die Anwesenden in zwei Workshops auf. Im Workshop „Infrastruktur“ sollten die Teilnehmer ihre Wünsche für die neu zu schaffende Infrastruktur artikulieren. In kleinen Gruppen wurde vor den Stellwänden angeregt und teilweise kontrovers diskutiert. Durch das beauftrage Büro wurde während der dieser Diskussionen Anregungen gegeben und Wissenslücken der Teilnehmer geschlossen.
Der zweite Workshop „Kommunikation / Service“ diskutierte sehr engagiert über die Kommunkationsmöglichkeiten rund um den Radverkehr. Dies reichte von einem Mängelmelder, der Fehler und Probleme in der Infrastruktur aufnimmt, bis hin zu gezielten Informationen für Autofahrer, wie diese sich gegenüber den Radverkehr zu verhalten haben.
Am Ende der Veranstaltung wurden die Ergebnisse des Workshops zusammengefasst und ein kurzer Ausblick gegeben. Die Ergebnisse der Veranstaltung fließen in das Radverkehrskonzept ein und werden in der Arbeitsgruppe zum Radverkehrskonzept – in der ich für die IG Fahrradstadt Wuppertal Mitglied bin – diskutiert und ausgewertet. Insgesamt war die Veranstaltung eine runde Sache, die sowohl Informationsvermittlung als auch die Möglichkeit zur Beteiligung gab.
Pressespiegel:
Wir brauchen den Grundsatzbeschluss für das Radverkehrskonzept (WZ Wuppertal)
Fahrradstadt: Viele Ideen, wenig Geld (WZ Wuppertal)
Radplan Wuppertal (WDR Lokalzeit)
Netzpläne und weitere Informationen:
Stadt Wuppertal